Getreu dem Rechtsgrundsatz “pacta sunt servanda” stehen die Zocker mit dem Rücken zur Wand. Gas wurde weiterverkauft, u.a. an rund 200 kommunale Stadtwerke und der billige Einkauf stockt nun ganz wesentlich, denn bekanntlich liefert Russland nicht mehr. Um die Verträge erfüllen zu können, müssten die bereits versprochenen Mengen auf dem freien Gasmarkt erworben werden. Die Preisdifferenz ist erheblich, das Spiel kann nicht mehr gewonnen werden, der Pleitegeier sorgt für das Ausbluten, das Verschwinden vom Markt. So ist das nuneinmal in einer freien Marktwirtschaft. Die einen profitieren, die anderen gehen Pleite! Beim Pockern kann halt nur immer einer gewinnen!

Wie war das nun, Gewinne bleiben bei den Kapitaleignern, Verluste werden sozialisiert, d.h. vom dummen Volk getragen, oder? Verträge werden blind unterschrieben und wenn man sich verzockt, dann springt der Bund ein?

Energieversorgung sichern – Bund übernimmt Energieunternehmen Uniper

 

Das Energieunternehmen Uniper ist der größte deutsche Importeur von russischem Gas und derzeit in akuter finanzieller Notlage. Die Bundesregierung hat das Unternehmen nun zu 99 Prozent übernommen, um die Energieversorgung in Deutschland sicherzustellen.

Uniper wird stabilisiert und die Energieversorgung für Unternehmen, Stadtwerke und Verbraucherinnen und Verbraucher gesichert. Als größter Importeur von russischem Gas ist das Unternehmen wegen ausgebliebener Gaslieferungen aus Russland und stark gestiegener Gaspreise in eine akute Notlage geraten.

Bundeskanzler Olaf Scholz unterstrich: „Es ist notwendig, dass wir jetzt diese Entscheidung treffen, um Uniper eine Zukunft zu verschaffen. Darüber haben wir uns mit dem bisherigen Anteilseigner verständigt. Und in der Tat hat der Krieg weitreichende Konsequenzen. Sie wissen, dass wir schon jetzt Uniper mit vielen Milliarden unterstützt haben, auch mit Darlehen.“

(Auszug Pressemitteilung der Bundesregierung vom 21.09.2022)

 

Schade nur, dass das Ganze einen gewaltigen Haken hat: so billiges Gas, wie das Russengas, wird es nicht mehr geben. Welche Zukunft soll dann Uniper haben? Die Stadtwerke jedenfalls werden sich selbst nach Alternativen umsehen müssen und nicht mehr nur auf Gas, sondern verstärkt auf alternative Energiequellen setzen. Das haben sie bisher schon getan und die Preistreiberei beim Gas zwingt nun, dies auch energischer in der Unternehmensführung zu berücksichtigen und zwar zum Wohle der Verbraucher. Eine Uniper jedenfalls braucht es dann nicht mehr!

 

  • https://www.uniper.energy/de

 

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