Mouvement des Gilets jaunes

Die Gelbwestenbewegung ist eine Ende Oktober 2018 gebildete Protestbewegung in Frankreich und mit anschließender Nachahmung in Belgien und in geringerem Ausmaß auch in den Niederlanden.

Die Bezeichnung leitet sich von den gelben Warnwesten ab, welche die Protestierenden als Erkennungszeichen tragen. Die zunächst ausschließlich über soziale Medien landesweit organisierten Demonstrationen der „Gelbwesten“ begannen am 17. November 2018 zunächst als Protest gegen eine von Präsident Emmanuel Macron zur Finanzierung und Durchsetzung der Energiewende in Frankreich geplante, höhere Besteuerung von fossilen Kraftstoffen. Das traf insbesondere die pendelnden Autofahrer auf dem Weg zum Arbeitsplatz und nach Hause. Die Bezinpreise wirken sich unmittelbar auf das Haushaltsbudget der arbeitenden Bevölkerung aus.

Im Zug der Geschehnisse veröffentlichte die Bewegung eine aufgrund einer Internetabstimmung entstandene Liste mit über 40 Forderungen, darunter die Erhöhung des Mindestlohns, die Erhöhung der Renten und die Wiedereinführung der im Vorjahr abgeschafften Vermögenssteuer. Außerdem wurden die Einführung eines Referendums durch eine Volksinitiative, Maßnahmen gegen Steuerflucht und zur Unterstützung von Einzelhandelsgeschäften gefordert. Die Proteste waren bisher vor allem in Paris von gewalttätigen Krawallen begleitet.

Protestvideo bei Liveleak:

Die Proteste von 2018 richteten sich anfänglich gegen die geplanten zusätzlichen Treibstoffabgaben ab dem 1. Januar 2019 von 7 Cent auf den Liter Diesel und 3 Cent auf den Liter Benzin, nachdem schon im Jahr 2018 ein allgemeiner Preisanstieg von 18 Prozent zu verzeichnen war. Zu den Initiatoren und Sprechern der Bewegung zählen die ehemalige Bankangestellte Priscilla Ludosky und der Fernfahrer Eric Drouet. Ludosky veröffentlichte im Mai eine Online-Petition gegen die Erhöhung der Treibstoffabgaben, die tausendfach unterzeichnet wurde. Die Protestaktion wurde auch in Belgien aufgegriffen, wo Gilets jaunes eine Autobahn und die Zufahrten zu mehreren Kraftstoffdepots und Raffinerien in der Wallonie blockierten. Damit protestierten sie wie in Frankreich gegen die hohen Kraftstoffpreise und die sinkende Kaufkraft. Um zu verhindern, dass sich die Gelbwestenbewegung auch auf Ägypten ausdehnt, haben die Behörden den Verkauf von gelben Westen im Land praktisch verboten. Unterstützer wurden mit der Begründung „Unterstützung einer Terrorgruppe“ verhaftet.

Am 17. November 2018 wurden ca. 2000 Straßensperren eingerichtet. An dem Protest nahmen etwa 300.000 Menschen teil. Die Bewegung organisierte sich über die sozialen Medien und der Protest war nahezu gleichmäßig über das ganze Land verteilt. Viele Teilnehmer bekundeten in der Presse, noch niemals in ihrem Leben öffentlich protestiert zu haben. Der Protest setzte sich in der darauffolgenden Woche fort.

Am 24. November nahmen in ganz Frankreich etwa 106.000 Menschen an den Protesten teil. In Paris demonstrierten etwa 8000 Menschen, davon allein ca. 5000 auf der Prachtstraße Champs-Élysées.

Quelle – Gelbwestenbewegung:

Abbildung: Photomodel Alexa Brown – die durchaus Symphatie mit den Zielvorstellungen der Gelbwesten entwickelt.