München (pte011/05.08.2020/10:30) – Der bayerische Automobilhersteller BMW hat im zweiten Quartal 2020 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum einen operativen Verlust von 666 Mio. Euro erlitten. Aufgrund der Coronavirus-Krise hat sich der Absatz des Konzerns um etwa ein Viertel auf 485.464 Automobile verringert. Der Umsatz sank um 22,3 Prozent auf 19,97 Mrd. Euro. Für das zweite Halbjahr zeigt BMW laut CEO Oliver Zipse aber “vorsichtige Zuversicht”.
Yo und Yvonne und ein BMW 3er – Soundfragment Lady Gaga “Rain on me” (passend für den heißen Sommer und Ausdruck des Gewinneinbruchs bei BMW)
“Optimismus China geschuldet”
“Dieser leichte Optimismus ist alleine dem chinesischen Markt geschuldet. Dieser hat sich mittlerweile tatsächlich wieder weitgehend erholt. Zwar findet auch in Europa und den USA eine leichte Regeneration statt, aber sie reicht nicht, um vor Verlusten zu schützen. China ist jetzt die Rettung der deutschen Automobilindustrie”, sagt Ferdinand Dudenhöffer, Direktor des CAR-Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen, im Gespräch mit pressetext.
In China konnte BMW im zweiten Quartal seinen Absatz um 17 Prozent steigern. Auch Frank Schwope von der Norddeutschen Landesbank (Nord/LB) sieht darin die Chance zur Rettung des Konzerns vor einem katastrophalen Gesamtjahr. “Möglicherweise kann BMW im Gesamtjahr sogar Wachstum im Reich der Mitte verbuchen. Volkswagen hatte kürzlich mitgeteilt, dass der Konzern in China für das laufende Jahr ein leichtes Wachstum im Premium-Segment erwartet”, erklärt der Experte gegenüber pressetext.
Jahresergebnis fällt niedrig aus
BMW will künftig einen harten Sparkurs fahren, Investitionen sollen dieses Jahr unter vier Mrd. Euro bleiben, während sie im vergangenen Jahr noch bei 5,7 Mrd. Euro lagen. Auch ein Abbau von 6.000 Stellen ist geplant. Trotz des leichten Optimismus erwartet der Konzern 2020 ein im Vergleich zu 2019 niedrigeres Konzernergebnis vor Steuern. Damit ist BMW auf dem deutschen Markt nicht alleine. Beispielsweise rechnet VW erst im Jahr 2022 wieder mit ähnlichen Ergebnissen wie 2019
„Wir blicken mit vorsichtiger Zuversicht auf das zweite Halbjahr und streben für 2020 weiterhin eine operative Marge im Segment Automobile zwischen null und drei Prozent an“, sagte Konzernchef Oliver Zipse zur Vorlage eines Zwischenberichts. Ohne eine zweite Infektionswelle mit harten Einschränkungen für die Wirtschaft werde BMW 2020 ein positives Konzernergebnis erreichen, stellte der Finanzchef Nicolas Peter klar.
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