Thomas-Cook-Tochter soll dem neuen Eigentümer den Einstieg auf dem deutschen Markt sichern

 

Warschau/Frankfurt am Main/Schörfling (pte014/24.01.2020/12:30) – Die polnische Fluggesellschaft LOT (Webadresse http://lot.com) übernimmt die angeschlagene deutsche Ferienfluglinie Condor (Webadresse http://condor.com) . Condor gehört zu der in die Pleite gerutschten Thomas Cook Group und wurde schon seit Februar 2019 von dieser zum Kauf angeboten. Zwischenzeitlich war auch die deutsche Lufthansa als Käufer im Gespräch, jedoch standen hier kartellrechtliche Bedenken im Weg.

“Beide können profitieren”

“Es handelt sich hier um eine sehr spannende Fusion, von der beide Partner profitieren können. Für LOT ist mit Condor ein guter Eintritt in den deutschen Markt möglich. Condor ist wiederum für die Zukunft abgesichert, außerdem kann die Fluglinie dadurch endlich eine neue Flotte an Langstreckenflugzeugen erhalten. Weil beide Partner relativ günstige Betriebskosten haben, passen sie auch gut zusammen”, meint Luftfahrtexperte Kurt Hofmann im pressetext-Interview.

LOT befindet sich komplett in staatlicher Hand, weswegen die Airline für die Übernahme Unterstützung seitens der polnischen Regierung haben dürfte. Die Fluglinie verfügt über insgesamt 90 Flugzeuge und transportiert pro Jahr etwa zehn Mio. Passagiere. Damit handelt es sich noch um eine in Europa relativ kleine Airline.

LOT will Condor-Kredit zahlen

Condor ist nach der Insolvenzerklärung von Thomas Cook unter das Dach des sogenannten Schutzschirmverfahrens geschlüpft, das vorübergehend vor den Forderungen von Gläubigern schützt, zu denen auch Thomas Cook selbst gehört, berichtete das “Handelsblatt”. Zusätzlich haben der Bund und das Land Hessen Condor einen Überbrückungskredit von 380 Mio. Euro zur Verfügung gestellt. Dieses Darlehen will LOT umgehend zurückzahlen, sobald die Übernahme abgeschlossen ist, heißt es.

 

Aktualisierung, 14. April 2020

Polen lassen die Condor-Übernahme platzen

so titelt heute die NZZ

Der Deal mit der polnischen Fluggesellschaft Lot, die Condor eigentlich in diesen Tagen übernehmen sollte, ist in der Corona-Krise geplatzt.