Die katholische Kirche erlaubt keine Verehrung anderer Götter neben dem einen Gott. Das ist ein zentrales Element des katholischen Glaubens und basiert auf dem ersten Gebot der Zehn Gebote:
Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
(Exodus 20,3)
Die katholische Kirche ist monotheistisch, das heißt, sie glaubt an einen einzigen Gott, der in drei Personen existiert: Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist – die sogenannte Dreifaltigkeit. Das bedeutet nicht, dass es drei Götter gibt, sondern einen Gott in drei Personen.
Was ist mit Heiligen und Maria?
Oft kommt die Frage auf, ob Katholiken “Heilige” oder Maria anbeten – aber das ist nicht als Götterverehrung gedacht. Sie werden verehrt (lat. veneratio), aber nicht angebetet (latria, die Anbetung, ist allein Gott vorbehalten). Man kann Heilige um Fürsprache bitten, ähnlich wie man einen Freund bitten würde, für einen zu beten – aber man glaubt nicht, dass sie göttlich sind.
Auch die evangelische Kirche erlaubt keine anderen Götter. Genau wie die katholische Kirche ist sie monotheistisch. Das erste der Zehn Gebote gilt auch hier:
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
2. Mose / Exodus 20,2–3
Die evangelische Kirche legt im Allgemeinen noch mehr Betonung auf die Alleinverehrung Gottes – vor allem durch die Reformation (Martin Luther). Hier ein paar Punkte im Vergleich:
Thema | Evangelisch | Katholisch |
---|---|---|
Götter neben Gott | Strikt abgelehnt | Ebenfalls strikt abgelehnt |
Heiligenverehrung | Eher abgelehnt, keine Anrufung von Heiligen | Heilige werden verehrt (nicht angebetet) |
Maria | Hoch geachtet als Mutter Jesu, aber keine besondere Verehrung oder Fürbitte | Verehrung als „Mutter Gottes“, viele bitten sie um Fürsprache |
Anbetung (Latria) | Nur Gott allein | Nur Gott allein |
Kurz gesagt:
Die evangelische Kirche hält sich streng an das Sola Scriptura -Prinzip (allein die Schrift), und die Bibel kennt keine Erlaubnis für andere Götter oder göttliche Wesen. Andere Götter zu verehren, würde also auch hier als Götzendienst gelten – und ist nicht erlaubt.
Auch die orthodoxe Kirche erlaubt keine anderen Götter . Genau wie die katholische und die evangelische Kirche ist sie strikt monotheistisch : Es gibt nur einen wahren Gott , der sich als Dreifaltigkeit offenbart – Vater, Sohn (Jesus Christus) und Heiliger Geist.
Überblick: Weltreligionen & andere Götter
Religion | Götterbild | Erlaubt andere Götter? |
---|---|---|
Christentum | Monotheistisch (ein Gott in drei Personen) | ❌ Nein |
Judentum | Streng monotheistisch (ein einziger Gott – JHWH) | ❌ Nein |
Islam | Streng monotheistisch (Allah ist der einzige Gott) | ❌ Nein |
Hinduismus | Vielgestaltig (Polytheismus, aber auch Monismus) | ✅ Ja, viele Götter werden verehrt |
Buddhismus | Nicht-theistisch (kein allmächtiger Schöpfergott) | ➖ Götter existieren, aber sind nicht zentral |
Daoismus | Polytheistisch und naturreligiös geprägt | ✅ Ja, viele Götter/Geister erlaubt |
Shintoismus (Japan) | Polytheistisch, viele Kami (Naturgeister/Götter) | ✅ Ja |
Sikhismus | Streng monotheistisch (ein Gott, Waheguru) | ❌ Nein |
Bahai | Monotheistisch (ein Gott, alle Religionen vereint) | ❌ Nein |
Indigene Religionen | Sehr verschieden (oft polytheistisch oder animistisch) | ✅ Meist ja, Götter/Geistervielfalt |
Trauernde versammeln sich nach Tod des Papstes am Petersplatz – Papst Franziskus ist nach schwerer Krankheit am Ostermontag mit 88 Jahren gestorben.
(Ostermontag, 21.04.2025)
Mögliche Gründe, warum die Liebe oder Verehrung für den Papst „zu groß“ erscheinen könnte:
Verwechslung von Respekt und Anbetung
- Christen sollen allein Gott anbeten.
- Wenn ein Papst nach seinem Tod fast wie ein Heiliger automatisch verehrt wird , besteht die Gefahr, dass die Gläubigen Menschen überhöhen .
- Theologisch nennt man das Personenkult und der ist im Christentum kritisch zu sehen.
Emotionale Bindung kann den Blick auf Gott überdecken
- Ein Papst kann eine starke emotionale Figur sein – mit großer Ausstrahlung.
- Wenn Menschen mehr über den Papst sprechen als über Christus , kann das die Zentrierung auf Jesus verwässern .
Medien und Popkultur verstärken die Papstverehrung
- Bilder, Filme, Statuen, Devotionalien: Der Papst wird manchmal fast wie ein Popstar behandelt.
- Das kann zu einer Überhöhung der Person führen , besonders wenn der mediale Hype den spirituellen Gehalt verdrängt.
Politische oder kulturelle Vereinnahmung
- In manchen Ländern (z. B. Polen bei Johannes Paul II.) wird der Papst als nationale Identifikationsfigur verehrt – fast wie ein Heiliger des Volkes.
- Das kann die religiöse Bedeutung mit nationaler Symbolik vermischen , was auch kritisch gesehen wird.
„Heiligsprechung auf Zuruf“
- Bei besonders beliebten Päpsten wird oft schnell „ Santo subito! “ (Heilig – sofort!) gerufen.
- Die Kirche mahnt hier eigentlich zur Geduld und gründlichen Prüfung , aber der Druck durch die Volksverehrung kann diesen Prozess beschleunigen – was Fragen aufwirft.
Es gibt auch gute Gründe für echte Liebe und Dankbarkeit
- Ein Papst kann ein tiefes geistliches Vorbild sein
- Viele Menschen sind durch ihn im Glauben gewachsen
- Er kann Trost, Orientierung und Mut gegeben haben – besonders in schwierigen Zeiten
Echte Liebe, Respekt und Dankbarkeit für das Leben und Wirken eines Papstes sind vollkommen legitim , solange sie in der richtigen spirituellen Ordnung bleiben.
Vorschaubild:
Diese byzantinische Ikone aus dem 12. Jahrhundert zeigt die Jungfrau Maria mit dem Kind Jesu. Sie ist eine der verehrtesten Ikonen in der russischen Orthodoxie und wird mit zahlreichen Wundern und historischen Ereignissen in Verbindung gebracht. Ikonen sind heilige Bilder, meistens von Jesus, Maria, Engeln oder Heiligen. Aber sie sind keine Deko und auch keine “magischen Objekte” – sie haben eine geistliche Bedeutung . Eine Ikone wird nicht einfach „gemalt“, sondern geschrieben (*man sagt „Ikonen schreiben“*), weil sie als sichtbares Evangelium gilt – eine Art Fenster zu göttlichen Wirklichkeiten. Orthodoxe Gläubige beten oft vor einer Ikone – nicht zu ihr. Die Ikone hilft, sich innerlich zu konzentrieren, ähnlich wie manche Menschen eine Kerze anzünden oder leise Musik hören.
,