đź‘‘ Wie kam Schah Mohammad Reza Pahlavi an die Macht?
Der Weg zur Macht war geprägt von geopolitischen Umbrüchen:
- Abdankung seines Vaters Reza Schah (1941): Während des Zweiten Weltkriegs besetzten Großbritannien und die Sowjetunion den Iran, um deutsche Einflüsse zu verhindern. Reza Schah wurde zur Abdankung gezwungen.
- Thronbesteigung mit Unterstützung der Alliierten: Am 17. September 1941 wurde Mohammad Reza Pahlavi vom iranischen Parlament zum Schah ernannt – mit Billigung der Besatzungsmächte.
- Machtkonsolidierung nach 1953: Nach dem Sturz des demokratisch gewählten Premierministers Mossadegh durch einen von CIA und MI6 unterstützten Putsch (Operation Ajax) konnte der Schah seine Macht autoritär ausbauen.
Er regierte dann fast drei Jahrzehnte lang – bis ihn die Revolution 1979 schließlich stürzte.
📣 Wie kommunizierte Khomeini aus dem französischen Exil?
Als Ayatollah Khomeini im Oktober 1978 ins französische Neauphle-le-Château zog, wurde das kleine Dorf westlich von Paris zum Zentrum der iranischen Revolution. Von dort aus nutzte er moderne Kommunikationsmittel äußerst effektiv:
- Tägliche Interviews mit internationalen Medien: Khomeini gab unter einem Apfelbaum im Garten seines Hauses Pressekonferenzen und Interviews für westliche Journalisten – ein Bild, das um die Welt ging.
- Tonbandbotschaften und Kassetten: Seine Reden wurden auf Kassetten aufgenommen und über Unterstützer in den Iran geschmuggelt. Diese wurden in Moscheen, auf Märkten und bei Protesten abgespielt – ein analoges „Social Media“ der 70er.
- Übersetzer und politische Berater: Drei enge Vertraute – darunter Abolhassan Banisadr – halfen ihm, seine Botschaften für ein internationales Publikum zu formulieren und zu verbreiten.
Diese Mischung aus religiöser Autorität und medienstrategischem Geschick machte ihn zur Stimme der Revolution – obwohl er Tausende Kilometer entfernt war.
Wie regierten die religiösen Führer das iranische Volk?
Als Ayatollah Khomeini 1979 die Macht übernahm, war die Euphorie im Iran riesig. Millionen begrüßten ihn bei seiner Rückkehr aus dem Exil, viele sahen in ihm den Befreier vom autoritären Schah-Regime. Doch die anfängliche Einigkeit wich bald einer tiefen Ernüchterung – und das ging schneller, als viele erwartet hatten.
Wann und warum kippte die Stimmung?
1. FrĂĽhzeitige Repression:
Bereits wenige Monate nach der Revolution begannen die neuen Machthaber, oppositionelle Gruppen – darunter Linke, Liberale, Nationalisten und sogar gemäßigte Islamisten – systematisch auszuschalten. Die Hoffnung auf eine pluralistische Demokratie wurde enttäuscht.
2. EinfĂĽhrung der Islamischen Republik (April 1979):
In einem Referendum stimmte die Mehrheit für die neue Staatsform. Doch viele kritisierten, dass es keine echte Wahl zwischen Alternativen gab. Die neue Verfassung verlieh dem Obersten Rechtsgelehrten (Khomeini) nahezu uneingeschränkte Macht.
3. Zwangsverschleierung und Einschränkung von Frauenrechten:
Obwohl viele Frauen an der Revolution teilgenommen hatten, wurden sie bald gezwungen, den Hijab zu tragen. Viele sahen darin einen Verrat an den emanzipatorischen Versprechen der Revolution.
4. Geiselnahme in der US-Botschaft (November 1979):
Die Besetzung der US-Botschaft durch radikale Studenten und die 444-tägige Geiselnahme führten zu internationaler Isolation. Innenpolitisch nutzte das Regime die Krise, um Kritiker als „Agenten des Westens“ zu diffamieren.
5. Iran-Irak-Krieg (1980–1988):
Der Krieg schweißte das Land zunächst zusammen, doch mit zunehmender Dauer und den enormen Verlusten wuchs die Kritik. Das Regime nutzte den Krieg auch, um die Kontrolle weiter zu verschärfen.
Kurz gesagt: Die Revolution war ein Sammelbecken unterschiedlichster Gruppen mit einem gemeinsamen Ziel – dem Sturz des Schahs. Doch nach dem Machtwechsel setzte sich die radikal-islamische Fraktion durch und errichtete ein autoritäres System, das viele der ursprünglichen Hoffnungen enttäuschte
Fleißaufgabe: Der Begriff „Mullahs“ wird oft verwendet, um die religiösen Machthaber im Iran zu bezeichnen – aber er ist nicht ganz neutral und auch nicht immer präzise.
âś… Begriff Mullah: Was stimmt daran?
- Mullah ist ein traditioneller Titel fĂĽr islamische Religionsgelehrte, besonders im schiitischen Islam.
- Viele führende Figuren der Islamischen Republik – etwa Ayatollah Khomeini – sind tatsächlich ausgebildete Geistliche.
- Im westlichen Sprachgebrauch hat sich der Begriff eingebĂĽrgert, um das theokratische Regime Irans zu beschreiben.
⚠️ Begriff Mullah: Was ist problematisch?
- In Iran selbst wird „Mullah“ oft abwertend verwendet – besonders von säkularen oder regimekritischen Menschen.
- Der Begriff ist unscharf, da er einfache Vorbeter ebenso wie hochrangige Theologen meinen kann.
- Nicht alle Machthaber im Iran sind Geistliche – viele sind Technokraten, Militärs oder Funktionäre.
Fazit
„Mullahs“ ist ein griffiger, aber vereinfachender Begriff. Für journalistische oder umgangssprachliche Zwecke funktioniert er – doch wer es präzise und respektvoll halten will, spricht besser von „der Geistlichkeit“, „dem Klerus“ oder „den religiösen Führern“.
Das fakeJournal Gespräch mit der KI “Microsoft Copilot” fĂĽhrte Yo. Das Vorschaubild zeigt ein WandausschmĂĽckungsdetail aus der Imam Moschee in Isfahan (Iran).
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