Österreichs neue Übergangsregierung wird also angelobt, übrigens die Dritte binnen 14 Tagen. Sinnigerweise diesmal mit der neuen Kanzlerin Brigitte Bierlein an der Spitze. Denn Dank des politischen Chaos kann man getrost behaupten: Es ist Hopfen und Malz verloren. Von der großspurig angekündigten, unabhängigen Expertenregierung ist nichts übrig geblieben. Fein säuberlich wurde wieder zwischen den Parteigrenzen aufgeteilt, beamtete Artefakte aus den Ministeriumsgrüften ausgehoben, abgestaubt, mit dem Lack der Unabhängigkeit neu gestrichen und ins Rampenlicht gestellt. Unabhängig? Sorry, alles andere als das! Der alte Mief des unerträglich parteipolitischen ist Meilen gegen den Wind riechbar. Parteigänger durch die Bank. Das elende Parteibuch zählte eben wieder einmal mehr, als die unabhängige Expertise. Zugehörigkeit vor Leistung ist die Devise. Selbst in den Tagen einer Regierungs- und Staatskrise haben die politischen Intriganten die Zeichen der Zeit, den Ernst der Lage nicht verstanden, um jeden Millimeter Einfluss wird mit den Messern zwischen den Zähnen gekämpft. Nun führen uns also die Lame Ducks in 6 Monate Streit und Stillstand, den Menschen wird es dadurch nicht besser gehen. Ein großes Opfer der Bürger dafür, dass sich Parteien ein paar Prozentpunkte ausrechnen. Aber die Rechnung kommt bestimmt und die Gesichter der Verursacher werden lang sein. Versprochen!

gesprochen und gezeichnet und dann auch nochmals versprochen:

  • Bierlein, nein äh – Gerald !